Neues Pilotprojekt soll von Frauen geführte Deep-Tech-Start-ups unterstützen
Die Europäische Kommission legte jetzt eine Pilotmaßnahme im europäischen Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe auf, mit der sie Frauen unterstützt, die in ihren Start-ups an tiefgreifenden Technologien arbeiten.
Die Maßnahme ist Teil des Europäischen Innovationsrates (EIC), der darauf ausgerichtet ist, Unternehmen und Start-ups bei der Entwicklung und Markteinführung innovativer Technologien zu fördern. Durch die Initiative „Women TechEU“ möchte die Europäische Kommission von Frauen geführte Start-ups im Bereich der Technologien unterstützen, sich zu zukünftigen Deep-Tech-Champions entwickeln zu können.
Mit der Maßnahme reagiert die Kommission auf eine bisher geringe Repräsentanz von Frauen in der Szene. Aus der Ankündigung ihrer Aktion geht hervor, dass die Deep-Tech-Sparte mehr als ein Viertel des europäischen Startup-Ökosystems ausmacht, wobei europäische Unternehmen in dem Bereich auf insgesamt 700 Milliarden € geschätzt werden. Nur 15 % der innovativen Start-ups werden von Frauen gegründet oder mitgegründet, informiert sie, und nur 6 % haben ausschließlich weibliche Gründerteams. Weibliche Unternehmen verfügen durchschnittlich über weniger Risikokapital, gerade auch in der entscheidenden Frühphase. Nur rund 5 % des Risikokapitals würden EU-weit an gemischte Stäbe und nur 2 % an rein weibliche Teams gehen, ist in der Mitteilung zu lesen.
Aus diesem Grund richtet sie „Women TechEU“ auf die Frühphase von Startups aus, da zu diesem Zeitpunkt die Forschungs- und Innovationsphasen in der Regel das meiste Kapital benötigen und die Gefahr zu scheitern, am größten sei. Frauen in Deep Tech würden oft vor der zusätzlichen Hürde von geschlechtsspezifischen Vorurteilen und Stereotypen stehen, die insbesondere in Sektoren wie der Technologiesparte vorherrschen, begründet sie ihren Ansatz, Hilfe beim Start zu bieten.
Aus der Förderlinie können erfolgreiche Bewerberinnen eine finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen von 75.000 € sowie Coaching und Mentoring erhalten. Mit dem jetzt veröffentlichten ersten Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen sollen bis zu 50 vielversprechende Deep-Tech-Start-ups unterstützt werden. Voraussetzung ist, dass das Start-up sich in der Frühphase befindet. Das Unternehmen muss zum Zeitpunkt der Einreichung von Anträgen mindestens sechs Monate lang registriert und niedergelassen sein. Die Frist für die Einreichung von Bewerbungen ist in diesem Jahr der 10. November.
Mit der Pilotmaßnahme führte die Europäische Kommission eine weitere Maßnahme ein, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Forschung zu stärken und die geschlechtsspezifische Kluft bei Technologie und Innovation zu verringern. Auch der kürzlich ausgeschriebene EU-Preis für Innovatorinnen zielt darauf ab.
Die Ausschreibungsunterlagen und weitere Hinweise stehen auf der Homepage des European Innovation Council zur Verfügung.