EU4Health fördert weiteren Ausbau der europäischen Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich

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Am 22. Januar dieses Jahres startete die Generaldirektion Gesundheit der Europäischen Kommission mit einer Online-Veranstaltung ihre Informationsreihe zum neuen EU-Gesundheitsprogramm EU4Health. Das Webinar zum Auftakt war hochrangig besetzt, die zuständige Generaldirektorin Sandra Gallina, ihr Deputy Pierre Delsaux als auch die beiden Direktoren John F Ryan, zuständig für öffentliche Gesundheit und Andrzej Rys, verantwortlich für Gesundheitssysteme stellten sich der Fachöffentlichkeit.

Gemeinsam gaben sie einen Einblick in den politischen Hintergrund des Programms, die gesundheitsbezogenen Herausforderungen in der EU und die Ziele für EU4Health. Sandra Gallina machte deutlich, dass die Kommission sich über die große Mittelsteigerung freut - von 449.4 Mio. € im vorherigen Programm auf 5,1 Mrd. € im jetzigen -. Sie sieht gleichzeitig die Herausforderung für ihre Dienststelle, das große Budget erfolgreich und zielgerichtet zu nutzen. Der neue Fonds ist das wichtigste Finanzinstrument der EU für den Gesundheitsbereich, sagte sie. Es werde dazu beitragen, die europäische Gesundheitsunion und die internationale Rolle der EU voranzubringen. Deshalb setze das Programm auch bei den übergreifenden Fragen an, die sie durch die Erfahrungen mit der Pandemie bestätigt sieht. Die Kommission wolle nicht kleinteilige Themen behandeln, sondern die großen Topics der Gesundheitspolitik, wie die Bekämpfung von Krebs, die Digitalisierung etc. in der Union bearbeiten.

Pierre Delsaux ging auf die Ziele des Programms ein. Es gehe darum, Lösungen für Probleme im Gesundheitsbereich auf EU-Ebene zu finden. Seitens der Mitgliedstaaten und seiner Akteure bestehe das Interesse, dafür zusammen zu arbeiten, bestätigte er. Er erinnerte an die zentralen Anliegen der Gemeinschaft, zu denen die Verbesserung der Gesundheitssituation der Bürger und Bürgerinnen, die grenzübergreifende Gesundheitsversorgung, die Stärkung der Systeme, die Förderung von Gesundheitspersonal und die Digitalisierung gehören. Damit die ersten Jahre ein Erfolg werden, muss sich seiner Meinung nach das Programm auf Schlüsselaktionen fokussieren, die einen Mehrwert für alle bringen.

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Digitalisierung ist eine Förderpriorität für die unterschiedlichen Bereiche der gesundheitspolitischen Kooperation der EU. Für die Stärkung der öffentlichen Gesundheit geht es insbesondere um die Schaffung einer breiteren Wissensbasis mit robusten, aktuellen und vergleichbaren Daten, aber auch um die Einführung einer nachhaltigen Infrastruktur für Gesundheitsinformationen.

Beim Thema Gesundheitssysteme sieht die Kommission als wesentliche Probleme des Datenraums die geringe grenzübergreifende Verfügbarkeit von Daten, die schwache Interoperationalität von Daten und technischen Methoden, den Datenschutz und die digitale Schere, die zu Ungleichheiten bei der Nutzung von elektronischen Angeboten führt. Hier soll das Programm ansetzen und geplante Initiativen weiterbringen.

Für das erste Jahr der Laufzeit, 2021, stehen 327 Mio. € zur Verfügung. Die Generaldirektion arbeitet zurzeit an dem Jahresarbeitsprogramm, das Angaben zu den Themen, Aktionen, Fristen und Antragsverfahren beinhaltet. Der Jahresplan soll im zweiten Quartal verabschiedet und danach veröffentlicht werden. Der Leiter der „Task-Force EU4Health“ der Gesundheitsabteilung, Adrian Peres, sagte, dass das Krisenmanagement als Antwort auf Covid-19 in diesem Jahr weiterhin ein Schwerpunkt ist. Für die konkrete Umsetzung wird wieder eine Agentur zuständig sein, die allerdings neu aufgebaut und den Namen „Health and Digital Executive Agency“ tragen wird.

Die Veranstaltung wurde aufgenommen und steht als Video zur Verfügung. Weitergehende Informationen bietet die EU4Health-Webseite der EU.

Ulrike Wisser