EU-Programm Digitales Europa geht an den Start

Für das Programm Digitales Europa der EU wurde nun die erste Runde zur Einreichung von Projektvorschlägen eröffnet. Als Termin für die Abgabe der Projektideen hat die Europäische Kommission ein Datum ausgewählt, dass sich gut merken lässt, den 22.2.2022.

Das Digitales Europa-Paket enthält insgesamt 24 aktuelle sogenannte calls in unterschiedlichsten Bereichen. Für diese Förderrunde stehen Mittel in Höhe von über 415 Mio. € zur Verfügung, für die Cloud-to-Edge-Infrastruktur, Datenräume, künstliche Intelligenz (KI), Quantenkommunikationsinfrastruktur, digitale Kompetenzen, Projekte zur Förderung eines sichereren Internets sowie die Bekämpfung von sexuellem Missbrauch von Kindern. Das Programm richtet sich an Unternehmen, Organisationen und öffentliche Verwaltungen aus den EU-Mitgliedstaaten und Partnerländern. Auch der Aufbau und die Einführung eines Netzwerkes von Europäischen Digitalen Innovationshubs (EDIH) wird auf den Weg gebracht. Diese Hubs haben zum Ziel, private Unternehmen, einschließlich KMU und Start-ups sowie den öffentlichen Sektor bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen.  

Von den 24 Themen sind zwei im Gesundheitsbereich angesiedelt:

  • Uptake of digital solutions in Health and Care

  • an ecosystem for digital twins in healthcare.

Für die Stärkung digitaler Lösungen in Gesundheit und Pflege sollen bestehende Strategien, Instrumente und Aktivitäten für die Einführung digitaler Gesundheitslösungen und -dienste besser gebündelt und strategisch ausgerichtet werden. Dazu sollten Projektvorschläge einen Multi-Stakeholder-Ansatz befördern. Es soll auf das bereits Erreichte in Bezug auf Interoperabilität, gemeinsame Datenräume, Telemedizin und digitale Lösungen für eine personenzentrierte Versorgung aufgebaut werden. Außerdem sollen bestehende Initiativen für die digitale Vorsorge in Pandemien vorangebracht werden. Projekte müssen Synergien mit der Arbeit in den Mitgliedstaaten vorsehen, um Verbindungen zu nationalen und regionalen Strategien sicherstellen. Das wird insbesondere über das eHealth-Netz gewährleistet.

Im zweiten diesjährigen Schwerpunkt, der Entwicklung digitaler Zwillinge im Gesundheitswesen (DTH), geht es ebenfalls um die weitere Arbeit auf der Grundlage des Status Quo. Um ihre Vorteile für bessere Präventionsansätze, schnellere und genauere Diagnosen, personalisierte Behandlungen und Pflege nutzen zu können, soll die Zusammenarbeit und Synergien zwischen Hochschulen, dem Privatsektor, dem klinischen Bereich, den Regulierungsbehörden und den Endnutzern strukturiert und gestärkt werden.

Auch hier geht es einem ersten Schritt darum, vorhandene Ressourcen in den EU-Ländern und assoziierten Staaten im Zusammenhang mit DTH zu ermitteln und zu bündeln. Dies wird durch eine Roadmap, ein föderiertes Repository, das Ressourcen verbindet, und eine Simulationsplattform erleichtert.

Im Digitalprogramm stehen im Zeitraum 2021- 2027 2 Mrd. € für Investitionen zur Förderung des digitalen Übergangs bereit.

Ulrike Wisser