EU-Sozialpartner legen Rahmenabkommen zur Digitalisierung vor

Quelle: BusinessEurope

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Die vier europäischen Vertretungen von Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen im Sozialen Dialog haben jetzt ein Rahmenabkommen zur Digitalisierung veröffentlicht.

Digitalisierung ist eines von sechs Schwerpunkten des Sozialen Dialogs auf europäischer Ebene für die Jahre 2019 bis 2021. Die Partner hatten sich darauf verständigt, zu dem Thema ein sogenanntes selbstständiges Rahmenabkommen zu verhandeln. Dafür wurde im Vorfeld eine Bestandsaufnahme von Erfahrungen und Praxis in den Mitgliedstaaten der EU mit der wachsenden Digitalisierung am Arbeitsplatz durchgeführt. Das ohne Einbeziehung der EU-Institutionen erarbeitete und abgestimmte Abkommen enthält Hinweise und Anregungen zur Umsetzung der Eckpunkte national und regional, entsprechend der jeweiligen Verfahren und Gepflogenheiten.

Die von dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), dem Verband Europäischer Unternehmen (BusinessEurope), dem European Centre of Employers and Entreprises providing Public Services (CEEP) und dem europäischen Verband „Crafts & SMEs in Europe“ (SME United) ausgehandelte Vereinbarung gibt Anregungen zu vier wesentlichen Herausforderungen des digitalen Wandels im Arbeitsleben: digitale Kompetenzen und Absicherung von Beschäftigung, Modalitäten für Connecting und Disconnecting am Arbeitsplatz, Künstliche Intelligenz und das „Human in control“-Prinzip sowie die Beachtung der Menschenwürde.

Mit der gemeinsamen Arbeit verfolgen die Sozialpartner das Ziel, das Bewusstsein und Verständnis für die Möglichkeiten und Herausforderungen  der digitalen Transformation für die Arbeitswelt zu verbessern. In ihrer Broschüre geben sie Hinweise für einen handlungsorientierten Rahmen, um Arbeitgebern, Angestellte und ihre Vertretungen dabei zu unterstützen, Chancen und Probleme konkret anzugehen. Sie betonen dabei, dass die Entwicklung eines menschenorientierten Ansatzes bei der Integration digitaler Technologien in die Arbeitswelt wichtig sei. Die Vereinbarung enthält Empfehlungen zur Entwicklung eines solchen Konzeptes.

Selbständige sektorübergreifende Rahmenabkommen wurden für weitere gesellschaftlich wichtige Themen getroffen, u.a. für Inklusion, Demographie, Stress, Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz sowie Telearbeit. Die  Ausschüsse für den sektoralen sozialen Dialog nehmen sich den Themen für einzelne Wirtschaftssparten an.  

Ulrike Wisser