Roadmap für einen europäischen Plan im Kampf gegen Krebs vorgestellt
Union for International Cancer ControlUICC
Anlässlich des Weltkrebstages startete die Europäische Kommission am 4. Februar ihre angekündigte Konsultation zu den Zielen und möglichen Vorhaben eines europäischen Plans gegen Krebs. Die von der Interessengruppe „Krebs” europäischer Abgeordneter durchgeführte Veranstaltung im Europäischen Parlament bot sowohl Ursula von der Leyen als auch der Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die Gelegenheit, die EU-weite öffentliche Konsultation anzukündigen.
Diese besteht in einem ersten Schritt aus der Möglichkeit, Stellung zu der sogenannten Roadmap zu beziehen. Dieser Fahrplan beinhaltet eine Analyse des Problems, erläutert, warum die EU tätig werden soll und schlägt die zu erreichenden Ziele vor. Im Weiteren sind Vorschläge für Handlungsstränge der EU im Kampf gegen Krebs kurz beschrieben. Ein solcher Plan und seine Maßnahmen soll nach Auffassung der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Prävention, der Früherkennung, der Behandlung und der Nachsorge beitragen und insbesondre auch die bestehenden Ungleichheiten beim Zugang zu den Leistungen des Gesundheitssystems reduzieren helfen. Es geht in den folgenden Monaten darum, Maßnahmen in den vier genannten Schwerpunktbereichen abzustimmen und in einem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung zu bündeln.
Zum Thema Prävention sind im Fahrplan als mögliche Maßnahmen ein besserer Zugang zu gesunder Ernährung, die Stärkung der Impfungen sowie Maßnahmen zur Eindämmung umweltbedingter Risikofaktoren wie Luftverschmutzung und Exposition gegenüber Chemikalien genannt. Im Bereich der Früherkennung geht es um die breitere Nutzung von Screening-Programmen, dem verstärkten Einsatz digitaler Lösungen und die technische Unterstützung für die Mitgliedstaaten. Als Maßnahmen für erfolgreichere Behandlungen von Krebskranken wird die Verbesserung des Zugangs zu hochwertiger Behandlung und die Inanspruchnahme neuer Therapien, aber auch die Gewährleistung verfügbarer und erschwinglicher Medikamente vorgeschlagen. Innovation und Forschung sind wichtige Bausteine in allen Handlungsfeldern.
Um die Nachsorge und Lebensqualität für Krebspatient*innen, Krebsüberlebende und Pflegepersonen zu verbessern, sind nach Auffassung der Kommission Themen wie die berufliche Wiedereingliederung, der Abbau von Diskriminierungen und der Ausbau von qualitativ hochwertigen Palliativbehandlungen wichtig. Ein europäischer Plan kann hierbei insbesondere den Austausch bewährter Verfahren zwischen den europäischen Staaten unterstützen.
Die Roadmap steht bis zum 3. März 2020 zur Kommentierung zur Verfügung. Die öffentliche Konsultation mit weiterführenden Fragen ist bis Ende April für eine Beteiligung offen. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der vorgesehenen breiten Auseinandersetzung über eine Krebsstrategie der EU. Die Europäische Kommission plant, sogenannte Bürgerdialoge zu dem Thema in den Mitgliedstaaten der EU durchzuführen. Außerdem wird eine enge Abstimmung mit den nationalen Ministerien, mit Fachleuten, wesentlichen Interessengruppen und internationalen Organisationen in den bestehenden Netzwerken und der Zusammenarbeit zwischen den EU-Institutionen stattfinden.
Die Ergebnisse der Konsultationen und Debatten fließen in den Plan der EU ein, der dann Ende 2020 vorgelegt werden soll.
Eine eigene Homepage zum Thema Krebs gibt einen Überblick über die aktuellen und zukünftigen Maßnahmen und Initiativen der EU.