Deutschland tritt 1 Millionen Genome-Initiative bei
Die Europäische Kommission hat darauf hingewiesen, dass Deutschland als 21. Mitglied der Ein-Millionen Genome-Initiative beigetreten ist. Mit der Initiative sollen die Gesundheitsbehörden der EU-Staaten in die Lage versetzt werden, Erbgut-Daten auszutauschen und bei der Krankheitsprävention, bei der Entwicklung personalisierter Behandlungen und der Schaffung einer breiten Datenbasis für Forschungszwecke zusammen zu arbeiten.
Grundlage der Kooperation ist eine Erklärung, die von 13 Initiatorenstaaten im April 2018 unterzeichnet wurde. Die Deklaration mit dem Titel ““Towards access to at least 1 million sequenced genomes in the European Union by 2022” beschreibt die gemeinsamen Vorhaben, um bis zum Jahr 2022 eine Millionen Erbgüter zu entschlüsseln. Dies schließt die Etablierung einer angemessenen technischen Infrastruktur ein, um den Zugang zu den Genominformationen in der EU zu ermöglichen. Natürlich bedeutet dies auch eine gemeinsame Arbeit beim Datenschutz, an der Sicherheit der Datenspeicherung und bei der Festlegung von Regeln für die Nutzung, Verantwortung und Eigentumsverhältnisse.
Mit der Unterzeichnung verpflichten sich die beteiligten Staaten darüber hinaus, die Öffentlichkeit und die Politik ausreichend über das Thema Genome zu informieren. Ziel ist es, die Erkenntnisse und Daten im Zusammenhang mit dem Erbgut in die Gesundheitssysteme und die individuelle Versorgung und Behandlung zu integrieren.
Wie in anderen gesundheitspolitischen Feldern geht es auch hier um die Zusammenarbeit und Vernetzung national bestehender Datenbanken mit dem Ziel, die Forschung von durch Erbgut verursachten Krankheiten zu effektivieren. Das Staatennetzwerk verspricht sich ebenfalls schnellere und bessere Anhaltspunkte für die Prävention und die Diagnose sowie für Arzneimittel und konkrete Behandlungen. Die Erstunterzeichner hatten sich in ihrer Erklärung auf drei Fokusfelder bei der Zusammenarbeit geeinigt. Krebserkrankungen, seltene und weit verbreitete Krankheiten sowie komplexe Krankheiten gehören dazu.
Die Initiative ist Teil der EU-Agenda zur Transformation von Gesundheit und Pflege im digitalen Binnenmarkt. Weitere Informationen gibt es hier.