ICMRA fordert weltweite Zusammenarbeit beim Kampf gegen Antibiotikaresistenz
Aus Anlass der Internationalen Antibiotika Awareness Woche im November 2019 hat die Europäische Arzneimittelagentur in ihrer Öffentlichkeitsarbeit explizit auf die Stellungnahme der Internationalen Koalition der Regulierungsbehörden für Arzneimittel und Medizinprodukte (ICMRA) zum Thema Antibiotikaresistenz verwiesen.
Die World Antibiotic Awareness Week wurde eingeführt, um intensiver über das Thema Antibiotikaresistenz zu informieren und das Bewusstsein für die Problematik und die Präventionsmöglichkeiten in der Öffentlichkeit, bei Fachpersonen und bei politischen Entscheidungsträgern weltweit zu stärken. In dieser Internationalen Woche findet auch der Europäische Awareness Day statt. Die Europäischen Agentur und die Behörden der Mitgliedstaaten sind Mitglieder bei ICMRA.
In ihrem Statement fordert die internationale Koalition, eine sektorübergreifende, globale Zusammenarbeit, um die Ausbreitung von Antibiotikaresistenz zu bekämpfen. Sie stellt die Rolle der öffentlichen Regulierungsstellen heraus, die darin liegt, sichere, effektive und qualitative Maßnahmen zu garantieren, appelliert insbesondere aber auch an die gesellschaftlichen Akteure, ihre Beiträge zu leisten. So rufen sie die Führungsebenen in der Industrie dazu auf, ihre gemeinsame Investition in Forschung und Entwicklung zur Antibiotikaresistenz zu erhöhen. Politik und Entscheidungsträger auf internationaler Ebene sollten sich mit Industrievertretern über einen effektiven Ansatz zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Produktentwicklungen verständigen, um Innovationen anzuregen und benötigte Veränderungen umzusetzen.
Ärzte und Ärztinnen in der Human- und Veterinärmedizin werden dazu aufgerufen, eine angemessene Verwendung von Antibiotika zu gewährleisten und verantwortungsbewusste Verschreibungsgrundsätze für Antibiotika in die Behandlungspraxis zu integrieren.
An die Medien richtet sich die ICMRA mit der Bitte, sich weiter bei der Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit zu beteiligen. Dafür sollte das Thema kontinuierlich einen Platz in der vorderen Reihe von Nachrichten und Dokumentationen erhalten. Die Öffentlichkeit müsse über diese Bedrohung informiert werden, es müsse deutlich werden, was auf dem Spiel steht und was einzelne Menschen selbst zur Reduzierung der Bedrohung tun können.
Zum Europäischen Awareness Tag zu Antibiotikaresistenz veröffentlichte das Europäische Zentrum zur Kontrolle und Prävention von Krankheiten eine weitere themenbezogene Publikation. Darin sind die Ergebnisse einer Studie beschrieben, die das Wissen, die Einstellung und das Verhalten von Gesundheitspersonal zu Antibiotika, zur seiner Anwendung und zur Resistenz untersucht hat. Dafür wurden Fachkräfte der Gesundheitsversorgung aus allen EU-Staaten plus Island, Norwegen und Lichtenstein befragt. Das Europäische Zentrum empfiehlt, die Erkenntnisse als Ressource bei der Entwicklung von Interventionsstrategien zu nutzen.
Die Studie “Survey of healthcare workers’ knowledge, attitudes and behaviours on antibiotics, antibiotic use and antibiotic resistance in the EU/EEA”