Europäischer Investitionsfonds weist 100 Mio. € für KMU-Kredite zu
Aus dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) wurden jetzt 100 Mio. € der Kreditplattform October zur Verfügung gestellt. Die Finanzmittel, die Teil des “Private Credit Tailored for SMEs” Programm des Fonds sind, sollen kleinen und mittleren Unternehmen in Form von Krediten zugutekommen.
Die mit Hauptsitz in Frankreich angesiedelte Online-Finanzplattform October erhält das Budget, um kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Wirtschaftsparten in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und den Niederlanden Kredite zwischen 30.000 und 5 Mio. € zu gewähren.
Die Europäische Kommission beschreibt in ihrer Ankündigung des Finanzierungsinstrument die Plattform October als innovativen Marktplatz für Kreditgewährung. Diese biete gerade für Start-ups und kleine Unternehmen eine Alternative zu den traditionellen Bankkrediten. October wurde im Jahr 2015 gegründet, um Darlehen schneller und direkter zu gewähren. Bisher wurden durch die Plattform 700 KMU-Kredite in durchschnittlicher Höhe von 490.000 € von Finanzinstituten und privaten Kreditgebern vermittelt. Bisher ist die Kreditvermittlung in Frankreich, Spanien, Italien und den Niederlanden aktiv, hat aber für Deutschland ihre zeitnahe Präsenz angekündigt.
Eine zweite Kreditlinie wurde in Kooperation zwischen dem Europäischen Investitionsfonds, der Europäischen Investitionsbank und dem EU Programme für Beschäftigung und soziale Innovation für Sozialunternehmen und Mikrofinanziers auf den Weg gebracht. Das mit 200 Mio. € ausgestattete Kreditprogramm soll kleine Initiativen und soziale Unternehmen in ihren Aktivitäten zur Stärkung von wirtschaftlicher und sozialer Integration von Bürgerinnen und Bürgern unterstützen.
Aus dem Darlehensfonds sollen Vorzugs- und Nachrangdarlehen für Finanzinstitute gewährt werden, die sich auf Kleinstförderungen und das soziale Unternehmertum spezialisieren.
Wie auch bei den KMU-Krediten deutlich wird, vergibt die EU keine direkten Kredite an Unternehmen, sondern bedient sich immer bestehenden lokal vermittelnden Stellen. Diese können sich beim Europäischen Investitionsfonds oder der Europäischen Investitionsbank dafür bewerben.
Der Europäische Investitionsfonds ist grundsätzlich auf Finanzierungen für kleine und mittelgroße Unternehmen spezialisiert. Größte Anteilseignerin des EIF ist die Europäische Investitionsbank, gefolgt von der EU, die durch die Europäische Kommission vertreten ist. Darüber hinaus sind Finanzinstitute aus den Mitgliedstaaten der EU beteiligt.