Frankreich legt langfristige Strategie für "Healthcare Innovation 2030" auf

Die französische Regierung hat einen Plan zur Förderung von Innovationen im Gesundheitsbereich 2030 ins Leben gerufen, für den 7 Mrd. € mobilisiert werden sollen. Darin enthalten sind Initiativen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens, für die eine Mittelausstattung von bis zu 650 Millionen € eingesetzt sind.

Die Strategie „Healthcare Innovation 2030“ wurde über einen Zeitraum von fünf Monaten von fünf Expert*innen auf der Grundlage von Gesprächen mit mehr als 500 Fachleuten und Interessengruppen ausgearbeitet. Beteiligt waren Berufsverbände, Unternehmen aller Größen, öffentliche Verwaltungen und Agenturen, Forschungseinrichtungen, Patientenverbände, Krankenhäuser, Investoren, Gesundheitsexperten und Abgeordnete.

Quelle: Europäisches Parlament

Die französische Regierung verbindet mit dem Investitionsplan das Ziel, Frankreich zu einer führenden europäischen Nation bei der Innovation und Souveränität im Gesundheitswesen zu machen. Wie das europäische Mediennetzwerk Euractiv informierte, kommentierte der französische Gesundheitsminister Olivier Veran die vorgesehene Strategie zur Digitalisierung Ende Oktober folgendermaßen. "Frankreich hat alle Vorzüge, um führend in der digitalen Gesundheit zu sein. Und in einer Zeit, in der wir nostalgische, sogar deklinistische Reden über die vermeintlich verlorene Größe unseres Landes hören, glaube ich, dass die digitale Gesundheit eine goldene Gelegenheit ist, die Lust auf  Eroberungen zurückzuerhalten, indem wir unser Wissen auf der ganzen Welt zum Leuchten zu bringen"

Der größte Teil des Digitalisierungsbudgets mit 202 Mio. € ist für die Stärkung der französischen Führungsrolle in Forschung und Innovation vorgesehen. Investiert wird unter anderem in Bereiche, wie Prävention, Telekonsultationen, chirurgische Robotik und medizinische Geräte auf Basis künstlicher Intelligenz. Die zweitgrößte Investition in Höhe von 168 Mio. € soll für die Erprobung von innovativen digitalen Gesundheitsdiensten in der Praxis, d.h. in medizinischen Einrichtungen, verwendet werden. Damit soll dem bekannten Problem beim Übergang vom Design eines Prototyps zu einem bewährten Produkt in digitalen Gesundheitsprojekten begegnet werden.

81 Mio. € werden für die digitale Aus- und Weiterbildung von Angehörigen der Gesundheitsberufe sowie für die Qualifizierung und Bewusstseinsbildung zur Digitalisierung bei Patient*innen reserviert.

Frankreich will außerdem ein digitales Gesundheitsbarometer einführen. In diesen Förderbereich des Healthcare-Innovation-Plans sollen zusätzlich zu den öffentlichen Mitteln weitere 1,5 Mrd. € als privates Kapital einfließen.

Ulrike Wisser