Anteil von IKT-Fachkräften im europäischen Arbeitsmarkt stieg in 2020

Einer statistischen Erhebung des europäischen Amtes Eurostat zufolge arbeiteten im Jahr 2020 etwa 8 Millionen Menschen in der EU in den Bereichen Information, Kommunikation und Technologie. IKT-Spezialist*innen machten damit 4,3 % der gesamten Arbeitskräfte in der Gemeinschaft aus, die Quote im Vergleich zum Vorjahr wuchs um 0,4 Prozentpunkte.

Der Beschäftigungsanteil von IKT-Fachkräften stieg im letzten Jahr schneller als in dem vorhergegangenen Jahrzehnt, informiert Eurostat in seiner Pressemitteilung. IKT-Spezialist*innen sind für das statistische Amt Personen, die in der Lage sind, IKT-Systeme zu entwickeln, zu betreiben und zu unterhalten, und für die IKT den Hauptteil ihrer Arbeit ausmachen.

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Die Aufteilung der Daten auf die EU-Staaten zeigt den größten Anteil dieser Berufsgruppe an der arbeitenden Bevölkerung in Finnland und Schweden mit je 7,6 % und 7,5 %, gefolgt von Estland, Luxemburg, den Niederlanden, Irland und Dänemark, deren Quoten über 5 % liegen. In Deutschland lag die Zahl für das Jahr 2020 bei 4.8 %. Die niedrigsten Anteile weist die Statistik für Griechenland (2%) und Rumänien (2,4 %) aus.

Die Erhebung hat sich auch mit der Frage nach dem Anteil der erwerbstätigen Frauen in den Branchen befasst. Im Ergebnis zeigt sich, dass weibliche Fachkräfte in der Gruppe 18,5 % des Personals ausmachen. Allerdings holen die Frauen in diesem Sektor stärker auf als Männer. Laut Eurostat verringerte sich in den letzten zehn Jahren die geschlechtsspezifische Kluft um 3 Prozentpunkte.

Die höchsten Frauenanteile in diesen Beschäftigungsfeldern sind in Bulgarien (28,2 %), Griechenland (26,5 %) und Rumänien (26,2 %) zu finden, die geringsten in Ungarn (12,3 %), Malta (11 %) und Tschechien (10,3 %). In Deutschland sind es nach der Datengraphik 19 %. Dies sind 340.400 weibliche Beschäftigte, was Deutschland auf Platz eins bei den absoluten Zahlen bringt. Frankreich liegt hier mit 244.500 Arbeitnehmerinnen auf Platz zwei, gefolgt von Spanien mit 144.500 und 130.500 weibliche IKT-Angestellte in Italien.

Beim Bildungsniveau der in den IKT-Sektoren arbeitenden Menschen zeigt die Übersicht, dass im letzten Jahr etwas weniger als zwei Drittel (63,9 %) in der EU einen tertiären Bildungsabschluss hatten. Der Anteil der IKT-Fachkräfte mit Universitätsabschluss oder beruflicher Ausbildung stieg in den letzten zehn Jahren um 8,9 Prozentpunkte, von 54,9 % im Jahr 2011 auf 63,9 % im Jahr 2020. Die höchsten Anteile von IKT-Fachkräften mit tertiärem Bildungsabschluss gibt es in Litauen, Irland, Spanien, Zypern und Frankreich.

Weitere Informationen und Zugang zu den einzelnen Graphiken stehen auf der Webseite von Eurostat zur Verfügung.

 

Ulrike Wisser